Streptokokken der Gruppe B (B-Streptokokken) lassen sich in Deutschland bei etwas 10% der Schwangeren in der Vagina oder im Stuhl nachweisen.
Normalerweise sind diese Bakterien harmlos. Man findet sie auch auf der Haut. B-Streptokokken besiedeln den menschlichen Dickdarm und könen von dort in die Scheide gelangen. Sie sind jedoch auch bei vielen Erkrankungen beteiligt, wie Wundinfektionen oder Lungenentzündungen.
Während der Geburt können die Bakterien von der Mutter auf das Kind übertragen werden und dadurch entweder in der ersten Woche nach der Geburt oder erst im Verlauf der nächsten ein bis sechs Wochen eine schwere Infektion des Kindes auslösen. Erstere tritt vor allem bei Frühgeborenen auf.
Symptome und Beschwerden des Neugeborenen bei Streptokokkeninfektion sind:
Die Untersuchung auf eine Infektion mit Streptokokken erfolgt mittels Vaginal-Abstrich. Anschließend wird im Labor eine Bakterienkultur angelegt und überprüft, ob darin B-Streptokokken vorhanden sind.
Während der Nachweis einer Besiedelung durch B-Streptokokken in der Frühschangerschaft nicht als Risikofaktor für eine Infketion des Neugeborenden gilt, ist eine Besiedelung in der Zeit vor der Entbildung mit einem deutlich höherem Risiko für das Kind verbunden.
Jede Schwangere zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche sollte auf B-Streptokokken untersucht werden.
Ist der Befund positiv, das heißt werden B-Streptokokken nachgewiesen, kann die Gefahr einer Infektion des Kindes durch gezielte Gabe von Antibiotika unter der Geburt deutlich minimiert werden. Dies setzt voraus, dass zu diesem Zeitpunkt bekannt ist, ob die Schwangere mit B-Streptokokken besiedelt ist.
Ein B-Streptokokken-Test ermöglicht den frühzeitigen Nachweis von B-Streptokokken, um eine Therapie rechtzeitig einleiten zu können. Dadurch kann eine Infektion des Neugeborenen verhindert werden.